Reporting


Fall: Support bei der Entwicklung eines Integrated Reportings


Wir wurden beauftragt, ein börsengelistetes Unternehmen bei der Erstellung eines integrierten Reportings zu unterstützen – mit besonderem Fokus auf die Konzeption und Umsetzung eines eigenständigen Sustainable Development Reports (SDR). Dieser Bericht sollte die Entwicklung des Unternehmens in sämtlichen Nachhaltigkeitsdimensionen transparent machen und zugleich eng mit dem klassischen Geschäftsbericht verzahnt werden, um externen Stakeholdern – insbesondere Investoren – eine fundierte, entscheidungsrelevante Gesamtbetrachtung zu ermöglichen.

Der Anspruch an die Ausgestaltung des SDR war hoch: Einerseits sollte der Bericht inhaltlich substanziell zur Informationslage beitragen, andererseits knapp und fokussiert bleiben, um eine potenzielle Informationsüberfrachtung zu vermeiden. Ziel war es, nicht bloß Berichtspflichten zu erfüllen, sondern eine wirklich entscheidungsnützliche Grundlage zu schaffen, die sich am Denkmodell professioneller Kapitalmarktakteure orientiert – insbesondere am Grundgedanken des DCF-Modells als dominierender Bewertungslogik: Der Adressat sollte also in der Lage sein, adequate Zahlungsstromerwartungen und Risikoeinschätzungen vorzunehmen.

Eine erste Herausforderung bestand daher in der systematischen Auswahl und Strukturierung der Inhalte: Welche Nachhaltigkeitsaspekte sind für Investoren tatsächlich bewertungsrelevant? Wo beeinflussen ESG-Faktoren die zukünftigen Zahlungsströme, Kapitalkosten oder Risikoprofile? Wo entstehen Differenzierungen zu Wettbewerbern? Unser Berichtskonzept richtete sich konsequent an diesen Fragen aus und ordnete die Berichtsinhalte entlang der drei zentralen Steuerungsperspektiven: Wirkungsbeitrag (Impact), finanzielle Relevanz (Materialität) und strategische Positionierung. Ein zweiter Fokus lag auf der Reduktion von Komplexität bei gleichzeitiger Erhöhung der Informationsdichte. Dies gelang durch eine modulare Struktur, in der die einzelnen Nachhaltigkeitsbereiche – Umwelt, Soziales, Governance – jeweils verdichtet entlang konkreter Indikatoren, Maßnahmen und Fortschrittskennzahlen dargestellt wurden. Zusätzlich wurden zu jedem Themenblock gezielte Verlinkungen zum klassischen Geschäftsbericht integriert, um konsistente Querbezüge herzustellen.

Ein besonderes Augenmerk legten wir auf die visuelle Gestaltung und Datenpräsentation. Zahlreiche Inhalte wurden in Form von klar strukturierten Tabellen, Indikator-Dashboards und kompakten Visualisierungen aufbereitet, die den Leser durch das Berichtsnarrativ leiten. Dabei wurde bewusst auf rein deskriptive Textmengen verzichtet und stattdessen der Fokus auf grafisch unterstützte Argumentationslogik gelegt – mit dem Ziel, das Berichtserlebnis nicht nur lesbar, sondern tatsächlich interpretierbar zu machen.

Unser gesamter Ansatz orientierte sich am IFRS-Grundprinzip der „Decision Usefulness“ – allerdings erweitert auf nicht-finanzielle Berichtsinhalte. Durch die Verbindung von ESG-Themen mit den tatsächlichen Werttreibern des Unternehmens wurde ein Investor-orientiertes Informationssystem geschaffen, das die klassische Trennung von Finanz- und Nachhaltigkeitsbericht überwindet. Dies zeigte sich nicht zuletzt in der positiven Resonanz institutioneller Anleger, die den Bericht nicht als bloßen Anhang, sondern als integralen Bestandteil ihrer Entscheidungsmodelle nutzten. Im Ergebnis stand ein vollständig durchdachtes Berichtskonzept, das den SDR als entscheidungsrelevantes Führungs- und Kommunikationsinstrument positionierte – nicht als Compliance-Erfüllung, sondern als Ausdruck einer zukunftsgerichteten Unternehmensführung. Die Verknüpfung von Nachhaltigkeit und ökonomischer Wertgenerierung wurde damit nicht nur transparent gemacht, sondern methodisch fundiert in die unternehmerische Steuerungslogik integriert.

  • Übersetzung der qualitativen Themen in quantitative Informationen, auf deren Basis Entscheidungen getroffen werden können.
  • Ausgewogene Darstellung von Chancen und Risiken
  • Klarer User-Fokus bei der Darstellung und Strukturierung
  • 20+ Jahre Erfahrung in der Analyse von IFRS-Geschäftsberichten
  • High-Quality User Know-How, Mitgliedschaften im Capital Market Advisory Committee (CMAC) und dem EFRAG FR TEG.
  • Erfahrung in der Investorenansprache aufgrund langjähriger eigener Investorenerfahrung

Vorträge & Seminare:

  • April 2025: Forensic Financial Statement Analysis, EBS Business School, Wiesbaden.
  • 23. September 2023: Behind the Numbers – What Financial Statements hide (and how you can detect it), EBS Business School, Wiesbaden.
  • 6. Juli 2022, Governance und Unternehmensbewertung, Nürnberger Steuergespräche, Online
  • März 2021: Expert Insights, Accounting and Business Valuation – How Accounting Information impacts Business Valuation in Practice, NACVA/GACVA Around the Valuation World, Online.
  • EACVA-Seminar: Valuation Meets ESG & Sustainability – Analysis – Value Driver – Valuation.

Fall: Bewertung von komplexen Eigenkapitalstrukturen


Wir wurden beauftragt, die Bewertung unterschiedlicher Aktiengattungen eines heute etablierten Unternehmens (ehemaliges Start-up) vorzunehmen. Die zu bewertenden Anteile waren im Rahmen mehrerer Finanzierungsrunden entstanden und unterschieden sich hinsichtlich ihrer verbrieften Rechte zum Teil erheblich – insbesondere im Hinblick auf Liquidationspräferenzen bei einem potenziellen Exit.

Die Kernherausforderung in diesem Bewertungsauftrag lag in der komplexen Rechtestruktur der Aktiengattungen. Je nach Höhe des Exit-Erlöses waren unterschiedliche Auszahlungsmechaniken vorgesehen – von bevorzugter Rückzahlung bis hin zu partizipativer Beteiligung an überschüssigen Veräußerungserlösen. Eine Gleichverteilung der Exit-Werte über alle Anteilsklassen trat lediglich innerhalb bestimmter Wertbandbreiten ein. Die Bewertung musste daher in der Lage sein, diese nicht-linearen Verteilungsmuster ökonomisch sauber abzubilden. Zur Lösung dieser Herausforderung haben wir die Bewertung auf Basis der Option Pricing Method (OPM) aufgebaut. Hierbei wurden die unterschiedlichen Wertzonen – innerhalb derer verschiedene Gattungen gleiche Ansprüche hatten – als stufenweise gestaffelte Call-Optionen modelliert. Die zugrundeliegende Methodik basiert darauf, dass der ökonomische Wert jeder Aktienklasse aus der Differenz mehrerer aufeinander aufbauender Optionen hervorgeht. Dieses Konzept erlaubt eine differenzierte Quantifizierung der Wertverteilung entlang des vollständigen Unternehmenswertspektrums.

Die Parametrisierung des Modells erfolgte entlang empirischer Benchmarks sowie eigener Messungen – insbesondere im Hinblick auf Volatilität und erwartete Exit-Timings. Aufgrund der hohen Komplexität der Rechtestrukturen und zusätzlicher Unterschiede – etwa in Bezug auf Mitverkaufsrechte, Vetomöglichkeiten oder Informationsansprüche – war eine Anwendung geschlossener analytischer Modelle (wie etwa Black-Scholes-Merton) nicht möglich. Stattdessen kamen simulationsbasierte Verfahren zum Einsatz, die eine realistische Abbildung der Wertverläufe und Wahrscheinlichkeitsverteilungen ermöglichten.

Ein zentrales Augenmerk galt der Transparenz der Ergebnisse, da die zugrundeliegende Methodik zwar finanzmathematisch anspruchsvoll ist, jedoch verständlich kommuniziert werden muss – insbesondere gegenüber Stakeholdern ohne tiefgehendes quantitatives Hintergrundwissen. Aus diesem Grund wurde besonderer Wert auf eine grafisch unterstützte Ergebnispräsentation gelegt, die sowohl die ökonomische Logik der Optionszerlegung als auch die Wertverläufe der jeweiligen Aktiengattungen nachvollziehbar machte. Im Ergebnis entstand ein belastbares und nachvollziehbares Bewertungsmodell, das nicht nur die strukturellen Besonderheiten der Aktienklassen abbildete, sondern zugleich als Grundlage für Diskussionen mit Investoren sowie für das Reporting dienen konnte.

  • Optionsbewertung
  • Komplexe Simulationsmodelle im risikoneutralen Bewertungsraum
  • Exit-Wahrscheinlichkeit und Laufzeit bis Exit
  • Nachvollziehbare Darstellung komplexer Bewertungen
  • 20+ Jahre Erfahrung in der Bewertung komplexer Kapitalstrukturen und Finanzinstrumente
  • Theoretisches Fundament für die Modellierung komplexer risikoneutraler Simulationsmodelle.
  • Seit 2020: ca. 55 Start-Up-Bewertungen für Investoren und Venture Capital Funds
  • Technisches Know-How in der Modellierung und Bewertung jenseits des reinen DCF-Modells

Literatur:

  • Meitner/Streitferdt (2011), Unternehmensbewertung, Schäffer-Poeschel Verlag (behandelt theoretische LessonsLearned für die Unternehmensbewertung als Folge der Finanzkrise)
  • Meitner/Prengel/Kunitz (2023) Bewertung von Start-ups und innovativen Geschäftsideen, in: Peemöller (Hrsg.), Praxishandbuch der Unternehmensbewertung, 8. Auflage, Herne et al. 2023.

Vorträge & Seminare:

  • Regelmäßig: Current Update Valuation der EACVA mit komplexen Zahlungsstromprognosethemen
  • Regelmäßiges EACVA-Seminar: Start-Up Valuation – Analysis and Valuation of Young and Innovative Business Models
  • EACVA-Seminar: Valuation of Highly Asset-Light Start-Up Companies.

Mehr zu unseren Bilanzanalysen: https://valuesque.com/aktuelles/

Fall: Risikoermittlung; Kapitalkostenableitung und Bewertung komplexer Verträge


Wir wurden beauftragt, ein konzeptionelles Bewertungs- und Risikomodell für Power Purchase Agreements (PPAs) zu entwickeln – also langfristige Stromlieferverträge, wie sie typischerweise zwischen Energieversorgern oder Projektgesellschaften und gewerblichen Abnehmern abgeschlossen werden.

Ziel des Projekts war es, ein Modell zu entwickeln, das einerseits den ökonomischen Wert eines PPA sachgerecht abbildet und andererseits die differenzierten Risikobeiträge der verschiedenen Zahlungsstromkomponenten sichtbar macht.

Unser methodischer Ansatz basierte darauf, die Bewertung entlang der beiden zentralen Zahlungsstrombestandteile vorzunehmen:

  • Merchant Leg: Die marktpreisabhängigen Zahlungsflüsse, deren Risiko maßgeblich durch die Volatilität des Strompreises geprägt ist.
  •  Fixed Leg: Die fixierten, vertraglich zugesicherten Zahlungsströme, die deutlich stabiler, aber dennoch abhängig von produktspezifischen Faktoren wie Produktionsvolatilität oder Gegenparteirisiken sind.

Zur Modellierung wurde zunächst jeder Leg separat diskontiert, jeweils mit einem risikoangepassten Diskontierungszinssatz, der auf CAPM-Logik basierte. Um dies zu ermöglichen, wurde der zugrunde liegende „Projekt-Beta“ anhand des zugrundeliegenden Cashflow-Hebels hergeleitet und angepasst. Die Aggregation beider Legs lieferte dann den fairen Vertragswert des PPA aus Sicht eines rationalen Investors. In einem alternativen Bewertungsstrang modellierten wir direkt die Netto-Zahlungsströme (Merchant minus Fixed) und ermittelten den diskontierungskonsistenten Kapitalisierungszinssatz, um so zu einem äquivalenten Ergebnis zu gelangen.

Das entwickelte Modell ermöglicht die Durchführung von Szenario- und Sensitivitätsanalysen, etwa bei sich ändernden Strompreiserwartungen oder regulatorischen Rahmenbedingungen. Es eignet sich sowohl für Projektierer und Betreiber, die ihre PPA-Angebote bewerten und strukturieren wollen, als auch für Investoren, die PPAs als Vertragsbestandteil in Unternehmensbewertungen integrieren möchten – ohne Zugang zu vollständigen Businessplänen. Im Ergebnis steht ein praxisnahes, investorenkompatibles Bewertungsmodell, das den steigenden Anforderungen an Transparenz und Risikodifferenzierung im Strommarkt gerecht wird. Es bildet damit eine fundierte Grundlage für die wirtschaftliche Beurteilung von PPAs – sowohl im Kontext der Projektfinanzierung als auch für Transaktionen und strategische Portfoliobewertungen

  • Deep Dive in das Thema “Kapitalkosten”
  • Isolierung von Zahlungsstromkomponenten und deren individuellen Risikobeiträgen
  • Wertadditivität und deren Auswirkungen auf die Risikopositionen von Zahlungsstromkomponenten
  • 10+ Jahre Erfahrung als fundamentaler Buy-Side-Analyst für Unternehmen und Geschäftsmodelle
  • Quantitative Kenntnisse für die Erstellung von Systemsimulationen

Literatur:

  • Klam/Meitner/Rother (2022), Anwendung des CAPM zur Bewertung von Power Purchase Agreements zur Vermarktung der Erzeugung erneuerbarer Energieprojekte, Bewertungs-Praktiker 1/2022, S. 2-5.
  • Kniest/Meitner/Streitferdt (2021), Zur Bewertung von Krisenunternehmen und negativen Cashflows in der CAPM-Welt, Bewertungs-Praktiker 1/2021, S. 2-11.
  • Meitner/Streitferdt (2014): Was sind Kapitalkosten? Eine integrierende Analyse, in: Corporate Finance, 12/2014, S. 527ff.